Speed­mas­ter vs. Versafire

Apr. 2025

Ein Neu­an­fang in der Druckwerkstatt

Am 12. März 2009 wur­de an der Carl-Hofer-Schu­le ein ech­tes High­light der Druck­tech­nik instal­liert: die Hei­del­ber­ger Speed­mas­ter 52–4+L mit Axis Con­trol (SM 52–4+L). Die Vier­far­ben-Off­set­druck­ma­schi­ne im For­mat 52 war mit einem zusätz­li­chen Lack­werk sowie dem inte­grierten Farb­mess­sys­tem Axis Con­trol aus­ge­stat­tet, was sie beson­ders leis­tungs­fä­hig und viel­sei­tig mach­te. So konn­ten wir nicht nur klas­si­sche Off­set­dru­cke in hoher Qua­li­tät her­stel­len, son­dern auch Ver­ede­lungs­tech­ni­ken wie Disper­si­ons­la­ckie­run­gen und Son­der­ver­ede­lun­gen pra­xis­nah umset­zen – ein ech­ter Mehr­wert für die Ausbildung.

Im Jahr 2010 habe ich selbst mei­ne Aus­bil­dung zum Medi­en­tech­no­lo­gen Druck hier an der CHS erfolg­reich abge­schlos­sen – in einer Zeit, in der die SM 52–4+L bereits fes­ter Unter­richts­be­stand­teil war und eine zen­tra­le Rol­le in der prak­ti­schen Aus­bil­dung spielte.

Die Maschi­ne wur­de im Rah­men einer groß ange­leg­ten Akti­on durch die Stadt Karls­ru­he in unse­rer Druck­werk­statt in Raum 110 instal­liert. Da das Schul­ge­bäu­de unter Denk­mal­schutz steht, muss­ten bei der Instal­la­ti­on beson­de­re Vor­keh­run­gen getrof­fen wer­den. Eine dar­auf spe­zia­li­sier­te Fach­fir­ma über­nahm den sach­ge­rech­ten Aus­bau der denk­mal­ge­schütz­ten Fens­ter, um Schä­den an der his­to­ri­schen Sub­stanz zu ver­mei­den. Auch die Stra­ße vor der Schu­le muss­te für meh­re­re Tage gesperrt wer­den – ein logis­ti­scher Kraft­akt, der mit hohen Kos­ten ver­bun­den war, aber den Weg für eine moder­ne und pra­xis­na­he Aus­bil­dung ebnete.

Mit der SM 52–4+L konn­ten wir ab dem Schul­jahr 2009 nicht nur unse­re ange­hen­den Medi­en­tech­no­lo­gen pra­xis­nah aus­bil­den, son­dern erst­mals auch im Jahr 2009 den Teil­zeit-Bil­dungs­gang der staat­lich geprüf­ten Druck­tech­ni­ker an der CHS Karls­ru­he star­ten. Dies ermög­lich­te uns vie­le Vor­tei­le für die Jah­re ab 2010. 

Unzäh­li­ge Schü­ler und Schü­le­rin­nen haben seit­her an der Maschi­ne gelernt, gedruckt, expe­ri­men­tiert und im Rah­men von rea­li­täts­na­hen Pro­jek­ten beein­dru­cken­de Druck­pro­duk­te erstellt – stets im Ein­klang mit dem Bil­dungs­plan. Die enge Koope­ra­ti­on mit der Hei­del­ber­ger Druck­ma­schi­nen AG und die groß­zü­gi­ge Unter­stüt­zung durch die Stadt Karls­ru­he haben die­sen Fort­schritt maß­geb­lich ermög­licht – dafür sind wir bis heu­te sehr dankbar.

Doch jede Ära geht ein­mal zu Ende. Nach 15 Jah­ren treu­er Diens­te hat sich die CHS im Jahr 2024 ent­schie­den, einen zukunfts­ori­en­tier­ten Schritt zu gehen und die Druck­tech­nik an den aktu­el­len Stand der Medi­en­pro­duk­ti­on anzupassen.

Im August 2024 wur­de die SM 52–4+L in einer wei­te­ren, auf­wen­dig geplan­ten Akti­on aus der Schu­le ent­fernt. Wie bereits 2009 über­nahm eine spe­zia­li­sier­te Fach­fir­ma den sorg­fäl­ti­gen Aus- und Wie­der­ein­bau der denk­mal­ge­schütz­ten Fens­ter in Raum 110, um auch bei die­ser Demon­ta­ge den Erhalt der Gebäu­de­sub­stanz sicherzustellen.

Dank der sorg­fäl­ti­gen Pfle­ge durch unse­re Schü­ler und Schü­le­rin­nen sowie das Kol­le­gi­um befand sich die SM 52–4+L in einem aus­ge­zeich­ne­ten Zustand – so gut, dass Hei­del­ber­ger sie umwelt­scho­nend wei­ter­ver­wen­den kann.

Die Zukunft an der CHS ist digi­tal. Gemein­sam mit der Stadt Karls­ru­he und der Hei­del­ber­ger Druck­ma­schi­nen AG haben wir ein neu­es Kon­zept erar­bei­tet und die Hei­del­ber­ger Ver­sa­fi­re LV, eine hoch­mo­der­ne Digi­tal­druck­ma­schi­ne, für unse­re Schu­le ange­schafft. Sie reprä­sen­tiert den nächs­ten Schritt in der pra­xis­ori­en­tier­ten Aus­bil­dung unse­rer Schü­ler und Schü­le­rin­nen. Die offi­zi­el­le Vor­stel­lung der Ver­sa­fi­re LV ist für das kom­men­de Schul­jahr geplant – hier­zu wird es einen geson­der­ten Ter­min geben, bei dem inter­es­sier­ten Gäs­ten eine Besich­ti­gung ermög­licht wird.

Ein pas­sen­des Sym­bol für die­sen Wan­del: Der Jah­res­be­richt 2024/25 wur­de bereits voll­stän­dig auf der neu­en Ver­sa­fi­re LV im Haus produziert.

Phil­ipp Mossa