Gar­ten­pfle­ge im Paul-Gerhardt-Haus

Mrz 2012

Gärt­ner gestal­ten Außenanlage

In die­sem Jahr war die Klas­se L3GL2 (T) zum zwei­ten Mal im Paul-Ger­hardt-Haus in Karls­ru­he, um die Außen­an­la­ge unent­gelt­lich wie­der etwas anschau­li­cher zu gestal­ten. Bei der Ein­rich­tung han­delt es sich um ein Pfle­ge­heim für schwerst- und mehr­fach behin­der­te Men­schen jeden Alters. Die­se Men­schen haben ein schwe­res Schick­sal zu tra­gen, und des­halb hal­fen wir ger­ne, einen wun­der­schö­nen und gepfleg­ten Außen­be­reich zu gestal­ten, damit die Bewoh­ner des Hei­mes die Natur vor der Haus­tü­re genie­ßen können.

Für uns begann der Tag bereits um 8 Uhr auf dem Schul­ge­län­de – es muss­ten Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen wer­den um eine rei­bungs­lo­se Pfle­ge durch­zu­füh­ren. Es wur­de über­legt, was alles an Arbei­ten anfal­len wür­de. Nach­dem wir uns ent­schlos­sen hat­ten, wel­che Mate­ria­li­en wir benö­ti­gen, ging es los, damit die Autos von Frau Bus­ath und Herr Wicken­häu­ser zu beladen.

Wir bega­ben uns anschlie­ßend auf den Weg zum nicht weit ent­fern­ten Paul-Ger­hardt-Haus: ent­we­der zu Fuß oder mit der S‑Bahn. Dort ange­kom­men wur­de der gesam­te Gar­ten durch­ge­gan­gen und dabei bespro­chen, was zu beach­ten sei und wie wel­che Arbei­ten durch­ge­führt wer­den müss­ten. Nach die­ser theo­re­ti­schen „Lage­be­spre­chung” ging es an die Arbeit. In Klein­grup­pen wur­den ein­zel­ne Flä­chen von Wild­kräu­tern befreit und die Pflan­zung auf den Win­ter vor­be­rei­tet. Der Groß­teil von uns war flei­ßig am Arbei­ten, der eine mehr, der ande­re weniger.

Als neue Auf­ga­be kam die­ses Jahr die Dach­be­grü­nung dazu. Im Som­mer, beim ers­ten Besuch von uns, war die­se aus­ge­spart wor­den. Die Pfle­ge auf dem Dach war jetzt nötig – und das Dach hat es ohne Scha­den ausgehalten.

Neben der Arbeit auf den Belags­ober­flä­chen und Wegen, die wir mit Fugen­krat­zern grob von Wild­kräu­tern befrei­ten, wur­den auch die Schäch­te gerei­nigt. Da wir, laut Frau Bus­ath, eine gute Klas­se sind, waren wir mit dem geplan­ten Pfle­ge­durch­gang sehr schnell fer­tig. Dar­um wur­de kur­zer­hand beschlos­sen, noch die Bee­te zur Stra­ße mit­zu­pfle­gen – das war eben­falls drin­gend nötig.

Bei den Pfle­ge­ar­bei­ten wur­den neben Müll auch noch gif­ti­ge Wild­kräu­ter ent­deckt.
Hier­bei gilt natür­lich, auf äußers­te Sau­ber­keit zu ach­ten, damit die­se Gift­pflan­zen sich nicht ver­meh­ren. Es wäre sehr gefähr­lich, wenn die kör­per­lich und geis­tig ein­ge­schränk­ten Per­so­nen eine sol­ches Gewächs essen würden.

Des Wei­te­ren stell­ten wir an einer Buchs­ku­gel (Buxus sem­per­vi­rens) einen Pilz fest. Die­ser muss im nächs­ten Früh­jahr unbe­dingt bekämpft wer­den, bevor er die ande­ren Buchs­ku­geln anste­cken kann.

Eine gro­ße Rol­le spiel­te auch der Rasen. In Zusam­men­ar­beit mit Herrn Wicken­häu­ser wur­de über­legt, wie wir den Rasen wie­der grün und saf­tig machen könn­ten. Es wird ver­mut­lich nicht mehr mög­lich sein, mit Unkraut­ste­chern und ande­ren phy­si­ka­li­schen Metho­den die­se Wie­se in einen Rasen zu ver­wan­deln. Es han­delt sich um einen wirt­schaft­li­chen Total­scha­den, das heißt, man müss­te die Rasen­flä­che neu anle­gen und ver­mut­lich zu che­mi­schen Mit­teln grei­fen. Hier­für berech­ne­ten wir erst ein­mal die Grö­ße der Rasen­flä­che, um grob pla­nen zu kön­nen, wie viel Spritz­mit­tel und Dün­ger benö­tigt wird.

Hin und wie­der kam der eine oder ande­re Bewoh­ner aus dem Heim und guck­te uns zu. Das war für die meis­ten von uns noch mehr Ansporn, sich ins Zeug zu legen. So taten wir nicht nur etwas für uns und unse­re Gärt­ner­kennt­nis­se, son­dern auch etwas für ande­re, weil die­se Men­schen das ein­fach ver­dient haben.

Selbst­ver­ständ­lich wur­den wir ver­wöhnt und hat­ten zwei Pau­sen zum Kaf­fee trin­ken und Kek­se essen.

Als wir mit dem Pfle­ge­durch­gang fer­tig waren, alles wie­der ein­ge­la­den hat­ten, alles sau­ber war und auch die theo­re­ti­schen Inhal­te abge­schlos­sen waren, mach­ten wir uns auf den Weg nach Hause.

Ger­ne wir sind alle bereit, nächs­tes Jahr – noch min­des­tens ein­mal vor unse­rer Abschluss­prü­fung – das Paul-Ger­hardt-Haus wie­der zu besuchen.

Tho­mas Michel, L3GL2 (T)