Schul­part­ner­schaft mit der Gobe­lins l´École de l´Image Paris

Jun 2011

Im Berg­wald brin­gen zier­li­che Frau­en schwe­res Gerät in Stellung

Von der Has­sel­blad 503CW und der 503CA über die Stu­dio­ka­me­ras von Lin­hof und Sinar, einer Nikon F3 und Lei­ca M7 bis hin zur spe­zi­el­len Pan­ora­ma­ka­me­ra und einer Pola­roid Land 215.

Klein‑, Mit­tel- und Groß­for­mat in allen erdenk­li­chen Emp­find­lich­kei­ten. Alles ist erlaubt heu­te, nur eines ver­pönt: die digi­ta­le Fotografie.

2011 ist das „Inter­na­tio­na­le Jahr der Wäl­der“. Da soll­te man schnell auf die sprich­wört­li­che Plat­te ban­nen, was es noch an Wald zu ban­nen gibt.

Miche­le Mau­rin, Kunst­fo­to­gra­fin und gera­de aus dem bra­si­lia­ni­schen Regen­wald von einer drei­wö­chi­gen Exkur­si­on zum The­ma „Cacao“ zurück, hat eine mul­ti­na­tio­na­le Grup­pe um sich geschart. Die Kol­le­gen Gott­berg und Tis­sot, mit denen ich schon seit zwan­zig Jah­ren eng zusam­men­ar­bei­te, brau­chen mei­ne Unter­stüt­zung für die 13 Foto­gra­fie-Stu­den­tin­nen der Gobe­lins L´École de L´Image Paris. Quar­tier habe ich für sie im Och­sen­stall, am Fuße der Hor­nis­g­rin­de, auf knapp 1000 Höhen­me­tern gemacht, am Frei­tag früh­mor­gens dann idea­les Foto­wet­ter mit­ge­bracht, nach­dem die Freun­de am Abend vor­her in schwe­rem Gewit­ter­sturm und Hagel­schau­er ein­ge­trof­fen sind. Jetzt gilt es mit ihnen als Pfad­fin­der Moti­ve auf­zu­spü­ren. Die Wäl­der an den Berg­flan­ken der Grin­de, um den Mum­mel­see und Unterst­matt ste­hen präch­tig in früh­som­mer­li­chen Far­ben, wenn auch jedes Rinn­sal auf­grund der wochen­lan­gen Dür­re tro­cken liegt. Rund um die Uhr wird fotografiert.

Die Män­ner der frei­wil­li­gen Feu­er­wehr aus der etwas abseits gele­ge­nen Murg­tal-Gemein­de, die drü­ben in der Ski­hüt­te mit dem Löschen einer 200-Liter-Spen­de beschäf­tigt sind, benö­ti­gen schließ­lich auch noch mei­nen Zuspruch. Irr­lich­ter sehen sie im nächt­li­chen Wald und tan­zen­de Elfen in wal­len­den Gewän­dern, eine davon mit wei­ßem Schirm, eine ande­re sogar schmu­send mit einem Fuchs. An der Spen­de kön­ne es nicht lie­gen, ver­si­chern sie, die sei sowie­so eher etwas dürf­tig aus­ge­fal­len die­ses Jahr.

Ganz und gar nicht dürf­tig dage­gen ist die foto­gra­fi­sche Doku­men­ta­ti­on unse­rer Freun­din­nen aus­ge­fal­len, auf deren Ergeb­nis wir gespannt sein kön­nen. Wenn alles in alter, künst­le­ri­scher Tra­di­ti­on von Hand ent­wi­ckelt, ver­grö­ßert und uns schließ­lich digi­ta­li­siert zur Erbau­ung geschickt wird. Die Ori­gi­na­le wer­den wir uns in aller Ruhe beim nächs­ten Tref­fen in Paris zu Gemü­te füh­ren. Bei genaue­rer Betrach­tung wird der eine oder ande­re schon sehen, dass der schmu­sen­de Fuchs nur aus­ge­stopft war.Bc