„Ich war der Hit­ler von Köln“

Juni 2025

Ein Vor­trag von Axel Reitz

In unse­rer aktu­el­len poli­ti­schen Situa­ti­on wird bei uns in der Schul­so­zi­al­ar­beit immer öfter der Wunsch nach Demo­kra­tie­för­de­rung und Extre­mis­mus-Prä­ven­ti­on laut. 

Um einen ers­ten Impuls zur Aus­ein­an­der­set­zung mit ver­schie­de­nen For­men von Extre­mis­mus zu bie­ten, haben wir den Ex-Neo­na­zi, Axel Reitz, Mit­glied des Ver­eins Extre­mis­los e.V. ein­ge­la­den, einen Vor­trag für unse­re Dua­len Aus­bil­dungs­klas­sen zu halten.

15 Jah­re lang war Axel Reitz Teil der deut­schen Neo­na­zi-Sze­ne, dann stieg er aus. Heu­te hilft er ande­ren Men­schen die Sze­ne zu ver­las­sen und Jugend­li­chen gar nicht erst einzusteigen.

In einem packen­den ein­stün­di­gen Vor­trag berich­te­te Reitz ein­drucks­voll von sei­nem Leben, sei­ner Geschich­te und den Hin­ter­grün­den, wie er in die Neo­na­zi-Sze­ne hin­ein­ge­ra­ten, sich mit ihr iden­ti­fi­ziert und für sei­ne poli­ti­sche Über­zeu­gung ein­ge­setzt hat. Span­nend war zu hören, was ihn schließ­lich dazu bewegt hat, die Sze­ne mit Hil­fe eines staat­li­chen Aus­stei­ger­pro­gramms zu ver­las­sen. Dabei sprach er sehr offen und authen­tisch über sei­ne Gefüh­le und Nöte, die mit die­sem Sin­nes­wan­del einhergingen.

In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on konn­ten die Schüler*innen ihre per­sön­li­chen Fra­gen stel­len, die sehr aus­führ­lich von Axel Reitz beant­wor­tet wurden. 

Zum Abschluss der Ver­an­stal­tung zeig­te Reitz noch einen Kurz­film mit dem Titel „Radi­kal“ in dem gezeigt wird, wie ein Jugend­li­cher sich drei ver­schie­de­nen extre­mis­ti­schen Grup­pie­run­gen – rechts­extre­mis­tisch, links­extre­mis­tisch, radi­kal isla­mis­tisch – anschließt und was das mit ihm macht. Die­se Öff­nung des Blicks auf ver­schie­de­ne For­men von Extre­mis­mus ergänz­te den vor­an­ge­gan­ge­nen Vor­trag und run­de­te die­se Prä­ven­ti­ons­ver­an­stal­tung sehr gelun­gen ab.

An die­ser Stel­le möch­ten wir uns bei der Fried­rich-Nau­mann-Stif­tung für die Finan­zie­rung der Ver­an­stal­tung und bei der Hein­rich-Hübsch-Schu­le für die Bereit­stel­lung und tech­ni­sche Aus­stat­tung des Rau­mes ganz herz­lich bedanken.

Sabi­ne Heitmann