KA300

Jun 2015

Die­se mys­te­riö­se Abkür­zung steht für die Fei­er­lich­kei­ten zum drei­hun­dert­jäh­ri­gen Bestehen der Stadt Karlsruhe

Orga­ni­sa­tio­nen, Ver­bän­de und auch Schu­len wur­den ange­hal­ten, die­ses denk­wür­di­ge Ereig­nis mit­zu­ge­stal­ten. An vier Stand­or­ten der Stadt wur­den soge­nann­te Labor­büh­nen auf­ge­baut, auf denen die Schu­len der Stadt 32 bedeu­ten­de, mit Karls­ru­he ver­bun­de­ne Per­sön­lich­kei­ten für die Zuschau­er erfahr­bar machen soll­ten. Wir als Thea­ter-AG unse­rer Schu­le durf­ten da natür­lich nicht feh­len. Aber wie prä­sen­tiert man den Maler Carl Hofer?

Zunächst näher­ten wir uns dem Künst­ler, indem wir sei­ne Bil­der anschau­ten und uns mit sei­ner Bio­gra­phie ver­traut mach­ten. Carl Hofer, gebo­ren in Karls­ru­he, erleb­te bei­de Welt­krie­ge mit. Er war Pro­fes­sor in Ber­lin und wur­de, wie so vie­le Künst­ler wäh­rend der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Dik­ta­tur, ver­femt. Sein Werk gehör­te zur soge­nann­ten „ent­ar­te­ten Kunst“. Künst­ler, deren Kunst nicht dem Ide­al der Natio­nal­so­zia­lis­ten ent­spra­chen, wur­den ver­trie­ben oder erhiel­ten Berufs­ver­bot. Auch Carl Hofer wur­de sei­ner Ämter ent­ho­ben und durf­te nicht mehr aus­stel­len. Den­noch ent­schied er sich, im Gegen­satz zu vie­len ande­ren Künst­lern, sei­ne Hei­mat Deutsch­land nicht zu ver­las­sen. Nach dem Krieg wur­de er Direk­tor der Ber­li­ner Hoch­schu­le für die bil­den­den Künste.

Einem Maler kann man sich eigent­lich nur über sei­ne Kunst nähern. Beim Betrach­ten der Bil­der mein­te ein Schü­ler unse­rer Thea­ter-AG: War­um stel­len wir nicht die Per­so­nen auf den Bil­dern dar? War­um spie­len wir die Sze­nen auf den Bil­dern nicht nach? Gesagt, getan! Wir such­ten vier Wer­ke aus und stell­ten uns die Situa­tio­nen vor, die auf den Bil­dern gezeigt wer­den: Was dach­ten die Per­so­nen? Was fühl­ten sie? Und, letzt­end­lich, was sag­ten sie?

In vier Per­for­man­ces ver­su­chen die Schü­ler, sich in die Gemäl­de hin­ein­zu­ver­set­zen. Die Bil­der wer­den leben­dig! Zunächst sieht man auf der Büh­ne nur das jewei­li­ge Gemäl­de, dann in einem zwei­ten Schritt wie­der das Bild, aber anstel­le ein­zel­ner Per­so­nen wei­ße Fle­cken. Die Schü­ler schlüp­fen in die Rol­len die­ser Per­so­nen und stel­len die Hand­lung der Gemäl­de sze­nisch dar.

Rw | Fotos Mi, S